Individuelle Gesundheitsleistungen (IGeL)

Bei individuellen Gesundheitsleistungen (IGeL) handelt es sich um ein zusätzliches Versorgungsangebot von medizinischen Leistungen für gesetzlich versicherte Patienten, die nicht von der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) bezahlt werden, aber aus ärztlicher Sicht sinnvoll bzw. ärztlich vertretbar sind. Hierzu gehören z. B. bestimmte Vorsorgeuntersuchungen. Möchte ein Patient eine medizinische Leistung in Anspruch nehmen, schließt er hierfür mit seinem Arzt einen schriftlichen Vertrag und zahlt die gewünschte Leistung selbst.

In unserer Einrichtung bieten wir solche IGeL-Leistungen an, die aus medizinischer Sicht empfehlenswert sind. Mit unserem Zusatzangebot möchten wir unseren gesetzlich versicherten Patienten die Möglichkeit geben, bestimmte Untersuchungen in Anspruch zu nehmen, selbst wenn diese z. B. aufgrund des Alters oder mangelnder Beschwerden keine GKV-Leistung sind. Zu unserem Angebot gehören folgende Leistungen:
   

Osteodensitometrie zur Früherkennung von Knochenschwund
Sonographie zur Früherkennung von Brustkrebs
Mamma-MRT bzw. MR-Mammographie zur Früherkennung von Brustkrebs
Magnetresonanztomographie zur Früherkennung von Prostatakrebs
Magnetresonanztomographie zur Früherkennung von Alzheimer-Demenz
Magnetresonanztomographie von Gelenken zur Früherkennung von Überlastungssyndromen
TSH-Bestimmung zur Früherkennung von Schilddrüsenfehlfunktionen

 

 

Osteodensitometrie zur Früherkennung von Knochenschwund

Bei der Osteodensitometrie bzw. Knochendichtemessung wird der Mineralsalzgehalt der Knochen indirekt bestimmt. Sie dient vor allem der Diagnose und Verlaufsbeobachtung von Osteoporose (Knochenschwund). In unserer Einrichtung messen wir die Knochendichte mit dem Dual-Röntgen-Absorptiometrie-Verfahren (DXA) an der Lendenwirbelsäule und dem Schenkelhals. Die gesetzliche Krankenkasse zahlt die Untersuchung allerdings nur bei Patienten, die einen Knochenbruch erlitten haben oder wenn eine medikamentöse Osteoporose-Behandlung auf Basis konkreter Befunde geplant ist.

Eine Knochendichtemessung z. B. bei geringer Mobilität oder familiärer Belastung gehört dagegen nicht zum Indikationsspektrum der gesetzlichen Krankenversicherungen und kann daher nur als individuelle Gesundheitsleistung durchgeführt werden.

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Sonographie zur Früherkennung von Brustkrebs

Die Sonographie der Mamma ist eine schmerz- und strahlenfreie Untersuchung, die ergänzend zum Mammographie-Screening durchgeführt werden kann. Sie eignet sich aber auch für Frauen, die sich – entweder weil sie noch zu jung für das Screening-Programm sind oder weil sie Angst vor Schmerzen oder Strahlung haben – keiner Mammographie unterziehen möchten/können. Die Deutsche Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM) fordert, dass Ultraschall zur Früherkennung von Brustkrebs bereits ab einem Alter von 40 Jahren eingesetzt werden soll. Die Methode ist auch für jüngere Frauen mit dichterem Drüsengewebe eine wichtige Option.

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Mamma-MRT bzw. MR-Mammographie zur Früherkennung von Brustkrebs

Die MRT gilt als sehr präzises Untersuchungsverfahren, das kleine Karzinome und Tumorvorstufen nachweisen kann. Ihre Stärke liegt insbesondere in der Darstellung von Weichteilgeweben, wie der Brust. Dabei kommt sie vollständig ohne ionisierende Strahlung aus. Als Früherkennungsverfahren ist die MRT jedoch nur in ganz bestimmten Fällen, z. B. bei jungen Frauen mit stark erhöhtem familiärem Brustkrebsrisiko, eine Leistung der gesetzlichen Krankenkassen. Sollte Ihre Krankenkasse die Kosten für die Mamma-MRT nicht übernehmen, kann sie als individuelle Gesundheitsleistung durchgeführt werden.

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Magnetresonanztomographie zur Früherkennung von Prostatakrebs

Die multiparametrische MRT gilt als die präziseste Methode zur Früherkennung von Prostatakrebs, der häufigsten Tumorerkrankung des Mannes. Da sie ohne Strahlen auskommt, ist sie auch als Vorsorgeuntersuchung oder als Ausschlussdiagnostik geeignet. Im Gegensatz zur klassischen Biopsie kann die MRT der Prostata nichtinvasiv und schmerzfrei sehr früh zwischen Entzündungen, gutartigen Vergrößerungen oder bösartigen Veränderungen differenzieren. Ebenso kann der Arzt die Lage eines Tumors sowie dessen Größe und Ausdehnung in das umliegende Gewebe für eine optimierte Therapiesteuerung beurteilen. Ein rektaler Eingriff ist nicht notwendig. Derzeit werden die Kosten jedoch noch nicht für eine MRT der Prostata übernommen. Daher wird sie auf Wunsch des Patienten als individuelle Gesundheitsleistung angeboten.

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Magnetresonanztomographie zur Früherkennung von Alzheimer-Demenz

Die Alzheimer-Demenz ist die häufigste Ursache für eine Demenz. Die MRT des Kopfes ist in der Lage, eine Alzheimer-Demenz zu diagnostizieren. Eine frühzeitige Diagnose könnte die Behandlung optimieren, indem geeignete medikamentöse Therapien frühzeitig begonnen und ungeeignete Therapien beendet werden. Zudem könnten die Patienten spezifische Versorgungsangebote zur Verbesserung oder Aufrechterhaltung der kognitiven Leistung in Anspruch nehmen. Die MRT des Gehirns ist bei Demenzverdacht eine Kassenleistung. Wünschen Patienten z. B. aufgrund einer familiären Vorbelastung die MRT des Gehirns, kann diese als individuelle Gesundheitsleistung durchgeführt werden.

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Magnetresonanztomographie von Gelenken zur Früherkennung von Überlastungssyndromen

Die MRT kann Schädigungen des Gelenkknorpels oder des Knochens beurteilen und Aussagen zu Bändern, Sehnen und Weichteilen treffen. Mithilfe einer MRT der Gelenke ist die Diagnose rheumatisch bedingter oder altersbedingter Verschleißerkrankungen (Arthrose) möglich. Wenn bereits Beschwerden oder ein konkreter Verdacht bestehen, ist die MRT der Gelenke eine Leistung der gesetzlichen Krankenkassen. Soll die MRT jedoch als Vorsorgeuntersuchung zur Früherkennung von chronischen Fehlbelastungen sowie Gewebeschäden an Sehnen und Muskeln durchgeführt werden mit dem Ziel, solchen Überlastungssyndromen vorzubeugen, ist sie nur als individuelle Gesundheitsleistung möglich.

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TSH-Bestimmung zur Früherkennung von Schilddrüsenfehlfunktionen

Die Schilddrüse wird vom Hormon TSH gesteuert, das in einer Drüse vom Gehirn gebildet wird und Einfluss nimmt auf das Wohlbefinden, die Kondition und diverse Krankheiten. TSH lässt sich im Blut messen. Während ein geringer TSH-Wert auf eine zu hohe Hormonausschüttung in der Schilddrüse hindeutet, ist es bei einem hohen TSH-Wert genau umgedreht. Zusammen mit dem Ultraschall der Schilddrüse ist die TSH-Bestimmung Bestandteil unseres Schilddrüsenchecks. Allerdings ist sie bei Patienten ohne konkrete Beschwerden keine Leistung der gesetzlichen Krankenkassen und kann somit nur als IGeL in Anspruch genommen werden. Die TSH-Messung mit Blutentnahme kostet 20 bis 30 Euro.

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